Busausflug nach Emden

Fast hatte man schon nicht mehr daran geglaubt; über die Jahre hinweg mussten die geplanten Busreisen aus verschiedenen Gründen immer wieder ausfallen. In diesem Jahr schien das Vorhaben erneut zu scheitern, denn kurz vor Meldeschluss erreichten uns mehrere Absagen, die unsere Pläne durchkreuzten. In dieser Notlage sprang dankenswerterweise die Darmer Seniorengruppe ein und meldete fehlende Passagiere nach. Der Reisepreis war äußerst knapp kalkuliert, und so wurde der Bus vor der Abfahrt morgens ordentlich aufgerüstet: Bierzeltgarnituren, Heißwürstchen im großen Thermobehälter und Körbe mit frischen Brötchen wurden bereitgestellt. Zusätzlich luden wir Grillfleisch, Bratwürstchen und verschiedene frische Salate in Kühlboxen ein. Für den Durst hatten wir kistenweise Erfrischungsgetränke sowie Eisgekühltes in Flaschen dabei. So konnte der Reisepreis klein gehalten werden und förderte gleichzeitg die Gemeinschaft der Gäste. Durch das Beladen hatte der Bus dann letzlich auch noch eine 20-minütige Verspätung.

Unser Kapitän, Peter, stellte sich kurz vor, übernahm sofort das Ruder und begrüßte seine 48 „Besatzungsmitglieder“. Er berichtete über den Ablauf des Reisetages und die Höhepunkte der Reise. Als gebürtiger Heeder und langjähriger Bewohner der Stadt Emden war er für diese Aufgabe bestens geeignet. Schon bald erreichte der Bus das erste Zwischenziel, den Heimatverein Heede. Hier warteten die Herren des Heimatvereins bereits, um die Frischbehälter mit Fleisch, Wurst und Salate in Empfang zu nehmen, damit die Kühlkette nicht unterbrochen wurde. Diese wurden sicher in den Kühlschränken des Heeder Heimatvereins untergebracht.

Das Ziel Emden wurde dann schnell erreicht, und während der Fahrt durch diese schöne Hafenstadt erfuhren die Fahrgäste allerlei Wissenswertes und Interessantes vom Kapitän. Anschließend wurden viele Mitreisende herzlich vom Personal des Schifffahrtsmuseums Emden empfangen. Ein Rundgang durch die umfangreiche Ausstellung, bei der unser Kapitän auch Mitbegründer war, folgte. Die Zeit verging viel zu schnell. Es wurden noch einige Gruß- und Dankesworte ausgetauscht, ein kleiner Stadtrundgang gemacht, und dann ging es zurück zum Bus, der am nahegelegenen Delft auf uns wartete. Während der weiteren kommentierten Stadtrundfahrt steuerte der Reisebus eine Aussichtsplattform im Außenhafen der schönen Stadt an. Hier wurde bei Sonnenschein und frischer Meeresbrise gemeinsam ein kleiner Imbiss (Heißwürstchen mit Brötchen) serviert, während andere Campingbustouristen etwas neidisch zuschauten. Einige Fahrgäste nutzten die Zeit für einen kleinen Spaziergang über eine Landzunge. Auf der Rückfahrt nach Heede gab es noch etwas Zeit, um das Emssperrwerk in Landersum kurz zu besichtigen. Der Kurzaufenthalt wurde genutzt, um vor dem imposanten Bauwerk einige Erinnerungsfotos zu machen.

Nach unserer Ankunft in Heede an der Gedenkstätte der Marienerscheinung teilte sich die Reisegruppe in zwei Gruppen auf. Während die eine Gruppe die Gedenkstätte besuchte, kehrte die andere Gruppe in einem nahegelegenen Café ein und verspeiste dort – zur Überraschung des Bedienpersonals – den leckeren Kuchen, der eigentlich für den nächsten Tag gedacht war.

Pünktlich um 17 Uhr erreichte die Reisegruppe die letzte Station der Reise. Die Gastgeber des Heimatvereins Heede hatten sich bereits für einen herzlichen Empfang aufgestellt. Der Leiter des Vereins lud alle Gäste ins Heimathaus ein und erzählte eindrucksvoll von der Geschichte des Dorfes Heede und des Heimatvereins sowie von der 1000 Jahre alten Linde, die mindestens 750 Jahre alt ist. Er lud auch ein, die auf dem Heimathof stehenden Gebäude zu besichtigen. Das Organisationsteam der Reise war von dieser außergewöhnlichen Gastfreundschaft sehr gerührt und erfreut. Entgegen der Abmachung hatten Vereinsmitglieder bereits den Grill angezündet, und der erste Duft von Würstchen stieg in die Luft. Eigentlich hatten wir geplant, selbst zu grillen, aber der Heimatverein wollte uns mit dieser netten Geste überraschen. Die Damen des Hauses hatten bereits Tische gedeckt und die frischen Salate, die morgens geliefert worden waren, auf einem Buffet angerichtet. Das Reiseteam stellte abschließend fest, dass der Heimatverein schon viele Gastfreundschaften erlebt hatte, aber eine derart herzliche Aufnahme war ihm noch nie widerfahren. Manfred Lüken überreichte dem Vorsitzenden Otto Flint vom Heimatverein ein kleines Buch und ein Bild von einem Gemälde, das der Bruder des Gemeindepfarrers Alfons Strodt für den Heimatverein Darme gemalt hatte. Jan Pieper vom Heimatverein Heede hatte die Vorbereitungen für den Besuch getroffen und mit Hilfe einiger Männer und Frauen durchgeführt. Ihnen gilt unser Dank für die Leckereien und die Mühen. Niemand ist hungrig geblieben, das konnten alle bestätigen.

Als die Zeit zum Aufbruch nach Hause kam, hieß es Abschied nehmen. Zum Schluss sprach unsere stellvertretende Vorsitzende Evi van Dülmen noch Dankesworte aus. Auf der Rückfahrt verfolgten wir die untergehende Abendsonne. Es gab noch einige Abschiedsschnäpse, herzliche Worte von Kapitän Peter und von der stellvertretenden Vorsitzenden Evi, dann erreichte der Bus mit hoffentlich zufriedenen Tagesgästen den Heimatparkplatz.
Bericht: Manfred Lüken Fotos: Richard Heskamp

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